Ahrens erklärt schriftlich und vom Notar beurkundet: Das in Potsdam vorgestellte „Remigrations“-Konzept laufe auf „ethnische Säuberungen bzw. Vertreibungen“ auch von deutschen Staatsbürgern hinaus – „freiwillig oder unfreiwillig“.
Laut eigener Aussage ist er (Erik Ahrens) mittlerweile ein Aussteiger aus der rechten Szene. Wer in einer eidesstattlichen Versicherung die Unwahrheit sagt, kann sich strafbar machen.
Und weiter: Der Kopf der rechtsextremen Gruppe „Identitäre Bewegung“, Martin Sellner, schlug bei der Zusammenkunft explizit die „Remigration“ für „nicht-assimilierte Staatsbürger“ vor.
Das ist sehr überraschend.
Okay, verstehe. Aber was ist denn überhaupt das Problem mit der doppelten Staatsbürgerschaft? Ich bin zum Beispiel Britisch plus Deutsch durch Einbürgerung. Warum sollte das nicht auch weiterhin möglich sein? Bin doch trotzdem genauso Deutsch wie jede:r andere Staatsbürger auch.
Dazu habe ich keine Meinung. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die AfD wahrscheinlich nur das lettische Vorgehen kopieren will und wir mit zweierlei Maß messen.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass die AfD vorhat alles zu tun um Menschen, die nicht in ihr Verständnis von “deutsch” reinpassen, mit allen Mitteln aus Deutschland rauszubekommen mit denen man sie davon kommen lässt. Sie werden damit so weit gehen wie man sie lässt.
Es wird die Menschen geben. Da sie nicht rausgeworfen werden, ist es auch wahrscheinlich, dass sie einen grossen Einfluss haben oder sogar bestimmend sind.
Normalerweise hätte ich gesagt, die USA werden eingreifen, wenn was Extremes passiert, so dass das Machbare begrenzt ist. Aktuell sieht es aber danach aus als wenn sie dann helfen würden. D.h. es ist riskant, herauszufinden, was die AfD wirklich machen würde.
Aufgrund der Art, wie Medien arbeiten, gehe ich aber davon aus, dass die Überschrift das Maximum des legal Sagbaren ist, was besprochen wurde. Dann wird es um die doppelte Staatsbürgerschaft gehen, denn ansonsten hätte man reisserischere Zitate gehabt.
Klar möchtest du das. Es ist wie immer: die armen, armen Russen, der böse böse scheinheilige Westen! Keine Meinung dazu, aber “man wird ja wohl noch fragen dürfen!”, gell?
Im Gegensatz zu Lettland hat Deutschland keine Besatzungsgeschichte, wo der “große Nachbar” jahrzehntelang die lokale Kultur und Identität unterdrückt und gleichzeitig die Immigration aus der restlichen Sowjetunion gefördert hat, mit dem Ziel, das Land zu assimilieren - und muss heute entsprechend keine “Altlasten” der angestrebten Russifizierung tragen.
Das, was die AfD mit der sog. “Remigration” anstrebt, ist das
DeportierenVertreiben von deutschen Staatsbürgern - Lettland möchte russische Staatsbürger ausweisen, die aufgrund der gewaltsamen Besetzung dort wohnen und sich offenbar nicht um eine lettische Staatsbürgerschaft bemühen möchten. Wie gefährlich es ist, “russische Staatsbürger” (oder solche, die Putin dazu erklärt) im eigenen Land zu haben, erlebt gerade die Ukraine.Es sind ja nicht mal nur Russen sondern staatenlose Sowjetbürger.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lettische_Staatsangehörigkeit
Die Ursache ist eine andere, aber für den einzelnen Menschen sind die Konsequenzen gleich.
Wir messen bei Russen mit zweierlei Maß, und die AfD mit einem dritten. Das kann man gut finden, weil Russen böse sind, zeigt aber eher, dass wir nicht moralisch sondern tatsächlich scheinheilig sind, oder unsere Orientierung in diesem hybriden Krieg bereits verloren haben.
Komisch wirds, wenn Deutschland der Sowjetunion die baltischen Staaten zugebilligt hat und vorher Lenin nach Russland geschickt hat und die Sowjetunion erst ermöglicht hat.
Man kann wohl ziemlich sicher unterstellen, dass es primär um russischsprachige Bewohner geht.
Kann man so sehen. Oder so, dass man die erlittenen Erfahrungen des Baltikums und die entsprechenden mit Zwang herbeigeführten demographischen Entwicklungen berücksichtigt. Oder so, dass man bezüglich Russland aus gutem Grund kein Risiko eingeht. Wie gesagt, russischsprachige Bürger werden im Handumdrehen für Putin zu Schutzbedürftigen, die man heim ins Reich holen muss und eh man sich’s versieht, hat man das Land voller russischer Soldaten auf Eroberungsfeldzug. Die Ukrainer können ein Lied davon singen, die Moldawier auch…
Lettland gibt es seit 34 Jahren. Wer es wirklich wollte, konnte diese Zeit nutzen, um sich in der neuen Heimat zu integrieren. Wer es bis heute nicht getan hat, darf sich eigentlich nicht wundern. Die Zeit einer russischen Lingua Franca, einer russischen Führerschaft im Land, sind endgültig und unwiederbringlich vorbei. Seit 34 Jahren.
Keinen Schimmer, was du damit zum Ausdruck bringen magst, aber es schwingt für mich - wieder mal - dieser Grundton durch, dass so unbedeutende Länder wie das Baltikum, Polen oder die Ukraine letztlich nur Schachfiguren für echte Großmächte sind. Was ist so schwer daran zu verstehen, dass diese Länder souverän sind und niemand außerhalb über oder für sie zu entscheiden hat?