• Laser@feddit.org
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    1 month ago

    Zu ihrer Verteidigung: sie hat gar keine Fachkompetenz auf dem Gebiet und ist nur auf dem Posten, weil sie eine Freundin von Faeser ist, die damals Schönbohm abgesägt hat, weil er sich öffentlich immer gegen Hintertüren bei Verschlüsselung positioniert hat.

    Letzterer hat allerdings auch den Umstieg des BSIs von Linux auf Windows zu verantworten. In dieser Sache war er also nicht strikt besser.

    Die Stimmung im BSI hat sich unter ihr übrigens massiv verschlechtert. Man war dort immer auf die guten Bewertungen auf kununu stolz. Hier dazu der Verlauf der letzten Jahre:

    Verlauf der Bewertungen des BSIs auf Kununu im Zeitraum 2021 bis 2025. Während die durchschnittliche Bewertung von 2021 bis 2024 jeweils bei über 4 liegt, ist sie für 2025 bei 2,9.

  • General_Effort@lemmy.world
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    1 month ago

    Das beträfe etwa Cloud-Lösungen, Satelliten-Technik oder generative Sprachmodelle.

    Es wäre unrealistisch zu glauben, „dass wir das kurzfristig alles selbst können werden“, sagte Plattner.

    Es sollte für jeden offensichtlich sein, dass das stimmt. Schön und gut, dass die Open-Source-Anbieter Geld wollen, aber so die Tatsachen verleugnen dürfte Europa mehr schaden als nutzen.

    • Saleh@feddit.org
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      1 month ago

      Plattner hatte in Bezug auf Investitionen gesagt, „dass manche der großen Firmen, vor allem aus den USA, jetzt schon zehn Jahre Vorsprung“ hätten. Dem halten die Unterzeichner des Briefes entgegen, dass diese Aussage „in dieser Pauschalität ein Marketing-Narrativ“ wiederhole. Es diene häufig nur dazu, „Wirtschaft und Verwaltung vom Einkauf europäischer Lösungen abzuhalten“. Außerdem würde die Aussage „politisch häufig als Begründung herangezogen, um dringend notwendige Beschaffungs- und Investitionsentscheidungen zu vertagen“.

      Rein auf der Software-Ebene sehe ich nicht, warum das nicht kurzfristig in Europa machbar wäre? Mal abgesehen von der Sinnhaftigkeit von Sprachmodellen, ist die Technologie dahinter meist OpenSoruce und europäische Forschungseirnichtungen sind führend an der Entwicklung von Machine Learning beteiligt. Kubernetes, Docker & co. sind OpenSource.

      Wenn man auf die Harware-Ebene abstellt, dann schießt man sich mit jeder Vergabeentscheidung an einen US-Riesen weiter ins aus, indem man den Aufbau europäischer Kapazitäten verhindert. Und wir wissen, nich tzuletzt aus dem Geständnis von microsoft, dass sie nicht garantieren können, dass sich die US-Regierung keinen Zugriff auf die europäischen Daten verschafft. Von da ist es zum “Killswitch” dann auch nicht mehr weit.

      Und das BSI bindet sich aktuell für zehn Jahre an Google. Das ist völliger Wahnsinn.

      • Melchior@feddit.org
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        1 month ago

        Vorallem haben die Chinese mit Deepseek auch ein wirklich gutes LLM gebaut. Ohne massive Serverfarmen und mit wenig US Technologie.

        • General_Effort@lemmy.world
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          1 month ago

          In Deutschland wäre das schwöööörstkriminell gewesen. Man kann froh sein, dass man DeepSeek überhaupt noch ein paar Jahre benutzen darf.

          Das könnte noch ziemlich Ärger geben. Europa sagt, ganz neo-imperialistisch, wenn irgendwo in der Welt KI trainiert und zum Download angeboten wird, muss das nach europäischen Gesetzen laufen, es sei denn, die Lizenz schließt die Benutzung in der EU aus. Falls da tatsächlich Geldstrafen rausgehen…

      • General_Effort@lemmy.world
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        1 month ago

        Rein auf der Software-Ebene sehe ich nicht, warum das nicht kurzfristig in Europa machbar wäre? Mal abgesehen von der Sinnhaftigkeit von Sprachmodellen, ist die Technologie dahinter meist OpenSoruce und europäische Forschungseirnichtungen sind führend an der Entwicklung von Machine Learning beteiligt.

        Das geht rechtlich nicht so, dass es konkurrenzfähig wäre. Wer da europäische Lösungen benutzen will, muss Abstriche hinnehmen. Ich sehe da auch keine Hoffnung aus Besserung. Der Rückstand dürfte mit der Zeit größer werden.

        Und wir wissen, nich tzuletzt aus dem Geständnis von microsoft, dass sie nicht garantieren können, dass sich die US-Regierung keinen Zugriff auf die europäischen Daten verschafft.

        Das ist auch so ein Marketingslogan, der die europäische Situation eher verschlechtern wird. US-Gesetze verlangen so einen Zugriff von allen Firmen auf dem US-Markt, also auch europäischen. Würde die Politik diesen Slogan aufgreifen und solche Firmen ausschließen, dann blieben nur noch regionale Anbieter übrig. Zum Schutz von Staatsgeheimnissen oä vielleicht durchaus sinnvoll. Aber solche Anbieter haben keine Economies of Scale und gewinnen keine Erfahrung im internationalen Konkurrenzkampf. Würde der Staat das mit der üblichen Digitalkompetenz regulieren, dann würden damit hiesige Firmen, die international agieren, in die Pfanne gehauen. Rein regionale Firmen müssten mindere IT benutzen.

        • Saleh@feddit.org
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          1 month ago

          Das geht rechtlich nicht so, dass es konkurrenzfähig wäre.

          Warum? Wenn es darum geht, dass in den USA andere Datenschutzgesetze greifen, sprich kaum welche, dann lässt sich so ein Produkt sowieso nicht auf den europäischen Markt übertragen. Das ist aus meiner Sicht der gleiche logische Fehlschluss, wie unsichere amerikanische Autos auf europäischen Straßen zuzulassen, weil Trump rumpoltert.

          Das ist auch so ein Marketingslogan, der die europäische Situation eher verschlechtern wird. US-Gesetze verlangen so einen Zugriff von allen Firmen auf dem US-Markt, also auch europäischen.

          Es ist technisch möglich, dem Tochterunternehmen in den USA den Zugang zu den Daten in Europa zu verwehren. Es ist nicht möglich, dem Mutterunternehmen in den USA den Zugang zu den Daten in Europa zu verwehren. Wenn die Sturmtruppen mit Maschinengewehren im Büro stehen, können sie bei dem Mutterunternehmen das gesamte Unternehmen zerlegen. Bei der Tochter können sie zwar Schaden anrichten, aber nicht das gesamte Unternehmen zerlegen.

          Es macht einen erheblichen Unterschied, wo das “Hauptquartier” ist. Und wenn entsprechende europäische Firmen sich für ihr US Geschäft komprommitieren lassen, dann muss man sie eben vom Europageschäft ausschließen, sobald es um sensible Daten geht. Die Bevölkerung der EU ist etwas größer als die Bevölkerung der USA. Es gibt keinen Grund, warum der europäische Markt nicht geeignet sein soll, um ein ausreichend skaliertes Geschäft aufzubauen.

          Wer auf dem EU-Markt unterwegs sein will, muss die EU-Anforderungen erfüllen. Die eigene Sicherheit aufzuopfern, um irgendwelchen “internationalen Konkurrenzkämpfen” hinterherzurennen, die wesentlich darauf basieren, dass sie in der EU illegal sind, verstärkt nicht nur die Abhängigkeit, sondern schadet den EU-Bürgern massiv.

          In anderen Branchen hat die EU durch die Regulierung einen Wettbewerbsvorteil erlangt, weil Standards aus der EU später global wurden. Warum soll das bei Software nicht möglich sein? Wie gesagt, der Markt ist groß genug und Microsoft, Google und Amazon haben auf dem EU Markt nichts verloren, wenn sie nicht garantieren können, dass sie ihre Kunden nicht für die US-Regierung ausspähen.

          Auch bezüglich Digitalkompetenz sind wir doch deswegen im Hintertreffen, weil man statt europäische Strukturen aufzubauen lieber auf die US-Riesen gesetzt hat.

          • General_Effort@lemmy.world
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            1 month ago

            Warum? Wenn es darum geht, dass in den USA andere Datenschutzgesetze greifen, sprich kaum welche, dann lässt sich so ein Produkt sowieso nicht auf den europäischen Markt übertragen.

            Da gibt es mehrere Hindernisse. Datenschutz gehört dazu, ist aber nicht unbedingt das Schlimmste.

            Man hat vielleicht vor einer Weile mitbekommen, dass Meta mit Userdaten trainieren wollte und gerichtlich gestoppt wurde. Meta konnte mit nicht-EU Daten weitermachen. Inzwischen ist das geklärt. Für ein ganz in der EU arbeitendes Unternehmen wäre das fatal gewesen. Klar, dass Mistral sehr diskret ist, was Trainingsdaten angeht. Wie lange das wohl gut geht?

            Aber egal. Politisch ist da nichts zu machen. Leider ist die Reaktion nicht untypisch. Man schreibt sich die Finger wund, um zu erklären, warum die Gesetze gar nicht schuld und überhaupt perfekt sind. Und wenn mal auffällt, dass es mit der Tech-Branche irgendwie überhaupt nicht klappt? Dann ist der böse Ausländer schuld und die dummen, korrupten Beamten, die sich beschwatzen lassen. Die Coping-Strategien kennt man aus dem Geschichtsbuch.