Als zwei Dunkelflauten über Deutschland hereinbrechen, explodieren die Preise an den Strombörsen. Deutsche Unternehmen sind wütend, norwegische Verbraucher aber auch, denn sie erleben die höchsten Strompreise seit Jahren. Doch Energieexperte Bruno Burger findet die Beschwerden unehrlich.
Es zeigt, dass die Aufregung aufseiten deutscher Privathaushalte nicht gut begründbar ist, außer durch eine Panikkampagne interessierter Medien.
Nein. Die Preise sollen sich besser dem Angebot anpassen, sodass insbesondere Großverbraucher dem Angebot angemessene Last produzieren und dementsprechend die Verbraucher mithelfen, den Preis zu verringern. Soweit ich das verstehe, hat sich der Durchschnittspreis in den skandinavischen Ländern seit Einführung der Smart Meter reduziert. Aber die Spitzen sind jetzt vielleicht höher.
Natürlich ist das eine Umstellung und ich bin mir nicht sicher, ob Menschen gern variable Strompreise haben. Das ist noch ein Ding mehr im Kopf, was man bedenken kann/muss, bevor man
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einschaltet.Wir haben Solar auf dem Dach und damit gewissermaßen auch einen dynamischen Strompreis. Für uns lohnt es sich extrem, dass wir bestimmte Verbräuche auf Zeiten mit Tageslicht schieben. Ist das riesig kompliziert? Nö. Du hast in deinem Haus ja eh so Themen, wo du den Strom verbrauchen musst. Deinen Kühlschrank musst du weiterbetreiben, Abends Licht schadet auch nicht und vielleicht will man ja zocken oder Fernsehen.
Dann hast du aber auch so Verbräuche, die du dynamisch steuern kannst: Seit wir Solar haben, lasse ich die Spülmaschine nicht mehr nachts laufen, sondern setze sie auf einen Timer, dass sie erst am nächsten Mittag startet. Mir ist das egal, alle Spülmaschinen haben sowas eingebaut und wenn ich von der Arbeit komme, ist sie so oder so fertig. Auch die Wäsche mache ich jetzt bevorzugt tagsüber und nicht Abends. Manchmal hauen wir auch schon das Essen in den Ofen bevor die Sonne untergeht. Die Umstellung dafür war echt wumpe.
Und dann hast du in einem modernen Haushalt eben Verbräuche, die du per SmartHome dynamisch steuern kannst und auf Zeiträume schieben, wenn der Strom günstig ist. eAuto-Laden, Boiler hochpumpen per Strom, Wärme per Wärmepumpe in die Bude jagen. Das setzt du im Idealfall einmal auf und dann bemerkst du es nicht mehr. Der Mental Load dafür ist echt egal.
Für dich, der:die du selbst PV aufs Dach geworfen hast.
Für ganz viele Leute ist der Mental Load einerseits nicht egal und andererseits ist es eine übergestülpte Umstellung im eigenen Leben, mit der sie sich nicht beschäftigen wollen. Da kommt bisher der Strom aus der Steckdose und gut ist.
Ja, aber es wird da schon auf einem echt niedrigen Niveau gemeckert. Klar, Umstellung ist kacke. Klar, macht keinen Spaß. Klar, ist ungewohnt. Aber die Energiewende ist nötig und wenn das dazu gehört und man sogar Geld sparen kann, warum denn nicht? So extrem schwer ist das wirklich nicht zu lernen, auch für die immer wieder gerne beschworenen digitalunaffinen Senioren nicht