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Cake day: February 7th, 2025

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  • Mangel an Gegenwehr läuft aufs gleiche raus.

    Das Bestreben nach Gesprächen und De-Eskalation ist gut, aber die Kriegsziele sind hier so komplett gegensätzlich, dass eine direkte diplomatische Lösung unwahrscheinlich ist. Die Ukrainer wollen ihr Land wieder, Putin wird aber wohl kaum das einfach hergeben und heimgehen. Als Gegenforderung kann ich mir noch eine Reprise von “Ja nicht in die NATO eintreten” vorstellen, aber den Mist werden sie nicht noch mal glauben.

    Entweder Putin wird zu einem Frieden gezwungen oder er wird kämpfen (lassen) bis er hat was er will. Die Leben die er opfert sind ihm egal, er riskiert sein Image als starker Führer wenn er nicht irgend einen Gewinn mitnimmt.

    Die erklärte Strategie der Linken ist, mit China und dem globalen Süden zusammen Druck aufzubauen. Wenn das überhaupt gelingen sollte, müsste die Ukraine lang genug durchhalten bis das Früchte tragen kann. Ich bezweifle, dass der globale Süden viel Interesse daran hat, ihre eigene Wirtschaft dafür aufs Spiel zu setzen, und China hat mehr Interesse an der Schwächung der “westlichen” Mächte als Angst vor russischer Expansion.

    Das zu verhandeln kostet Zeit, bis das Wirkung zeigt noch mal, und bis dahin braucht die Ukraine weiter Unterstützung. Da sehe ich in dem Wahlprogramm keine Formulierung für.

















  • Wenn sie doch reinkämen, sollten sie sich ernsthaft überlegen, ob sie mit der CDU zusammenarbeiten wollen…

    Ach, 'tschuldigung, das bräuchte ja Rückgrat.

    (Die realistischere Antwort ist, dass er die Realität des strategischen Wählens versteht und das nicht nachtragen wird. Das sind halt die Regeln des Spiels, bei dem er genauso mitspielt.)



  • Ich behaupte, das Internet ist noch schlimmer als die BILD:

    Die BILD und ihre verschiedenen Internet-Äquivalente haben den Dreh raus, wie man mit kurzer, flüchtiger Aufmerksamkeit die Leute packt. Aber wenn ich als nicht-Stammkunde im Supermarkt oder Kios die BILD sehe, krieg ich halt nur die Titelseite vorgehalten und müsste dann genauer hinschauen, womöglich das ganze Ding in die Hand nehmen oder gar kaufen um zu sehen was noch so drin ist. Wenn die Hauptschlagzeile mich nicht packt, geht der Rest vermutlich an mir vorbei.

    Im Internet krieg ich die Artikel individuell verpackt vorgeschlagen, je nach Thema. Ich weiß nicht, wie viele Artikel so eine BILD enthält, aber ich schätze mal für den Vergleich mindestens zehn. Bei den selben zehn Artikeln sind das dann also im Internet bis zu zehnmal so viele Chancen, mich zu erwischen.

    Dazu kommt noch, dass ich nicht nur die aktuelle Ausgabe sehe, sondern auch Artikel aus vergangenen angeboten bekomme, die ich im Kiosk nicht sehen würde. Wenn sie nicht an die Inhalts-Limits einer Papierausgabe gebunden sind, können sie auch mehr Artikel veröffentlichen. Wenn sie nicht auf Druck-Layout und -Umfanf achten müssen, haben sie mehr Spielraum bei den Artikeln. Dann ist das ganze auch noch zielgerichteter: Wenn ich mich tatsächlich nur für den Sport-Teil interessiere, müssen sie für mich den Rest nicht ausdrucken.

    Obendrein sind die Vorab-Kosten für die Veröffentlichung billiger, wenn ich mir eben die Herstellung (Zusammenstellung und Layout) und den Druck sparen kann, keine Verträge mit Druckereien brauch und entsprechend auch keinen Poker, wie viele Exemplare ich tatsächlich verkaufe. Das heißt, dass das Investitionsrisiko für weitere Anbieter niedriger ist. Und da die dann auch nicht unbedingt gleich den Ruf der BILD haben, ist damit noch ein Abschreckfaktor für nicht-BILD-Leser weg.

    Und das Internet selbst ist viel kompakter. Ich muss keine Papierzeitung in der Bahn oder Pause auspacken, mein Handy reicht. Der Nebeneffekt ist, dass ich einen Eindruck mitnehme, selbst wenn ich nicht drauf klicke und nicht prüfen kann, wie akkurat das ist.

    Alles in allem bietet das Internet viel bessere Chancen, Leute mit packenden Überschriften zu erreichen. Klar, es bietet auch mehr Chancen für legitimen Journalismus, aber der ist u.U. schwerer zu vermarkten, vor allem wenn er die finanziellen Mittel nicht ohnehin schon hat.

    Das Ergebnis ist eine viel größere Flutwelle an Scheiße, die nicht immer als solche erkennbar ist, was es schwieriger macht, brauchbare Informationen rauszuholen. Keiner ist immun gegen Täuschung, Irrtum und vor allem nicht gegen absichtliche Propaganda.