Was ist eigentlich so schwer daran zu verstehen, dass fast alle Leute, die Bürgergeld beziehen, ganz einfach statistisch erwartbare Gründe haben, nicht arbeiten zu können? Gründe, die sie gar nicht zu verantworten haben, weil Pech halt ganz einfach stoachastisch verteilt vorkommt? Die Normalverteilung lässt sich doch durch Druck nicht aushebeln, oder?

Wie kommt man nur auf die völlig absurde Idee, 100 Prozent der auf dem Papier Erwerbsfähigen würden den hohen Anforderungen eines hoch differenzierten Arbeitsmarktes entsprechen?

Leute, die dort arbeiten, berichten: Die meisten der im Jobcenter landenden, erwerbsfähigen Leute sind nicht etwa demotiviert, sondern schlicht nicht in der Lage, eine Arbeit zu finden oder aufzunehmen. Wären die vermeintlichen Christdemokraten in solchen Situationen, könnten sie es um keinen Deut besser.

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Wie kann man sich Christdemokraten nennen, und zugleich so dermaßen unbarmherzig sein!

Und die SPD hat nix besseres zu tun als mitzutreten. Statt ihre Rolle als Königsmacher mal für etwas sinnvolles zu nutzen tun sie so als wäre es völlig alternativlos. Schmieriges Pack.

Zumal das so wie Merz das vor hat wahrscheinlich (und glücklicherweise) einfach vom Verfassungsgericht kassiert wird. Warum sollte man die Leistungen komplett streichen dürfen, wenn schon zu hohe Sanktionen nicht verfassungsgemäß waren?

https://www.tagesschau.de/inland/hartz-vier-urteil-105.html

Da wurde sogar explizit gesagt, dass Sanktionen von 60 oder 100 Prozent der Menschenwürde entgegenstehen.

Unter der Ampel wurde noch geändert das eine tägliche Pendelzeit von drei (!) Stunden zumutbar ist für Jobangebote

Da wird noch ein paar Monate auf Arbeitslose drauf gehauen bis sie so entmenschlicht werden das Bezahlkarte und Zwangsarbeit schon “normal” sind

Und mit dem angeblich eingesparten Geld wird dann Infrastruktur finanziert (also nicht, weil es als verfassungswidrig kassiert wird), denn mit dem angeblich dafür vorgesehenen Sondervermögen sind nach Umschichtung schon Steuernachlässe und mehr Rente finanziert worden (weswegen das dann auch noch vor dem Bundesverfassungsgricht landet).

Und am Ende haben wir gar nichts, und doch weiß niemand so genau, wo das Geld geblieben ist… und aus irgendeinem Grund sind die Grünen schuld.

Aber das ist natürlich auch kein Problem. Einfach nicht darüber, sondern noch ein wenig mehr über fiktive Migrationsprobleme reden, dann werden die korrupten Deppen trotzdem wiedergewählt… oder direkt die AfD. Groß ist der Unterschied ja eh nicht mehr, wenn man sich die menschen-, rechts- und verfassungsfeindliche Scheiße aus dem Sondierungspapier so anguckt.

Das ist vermutlich eine unpopuläre Meinung, aber das Problem ist die allgemeine Stimmung im Land gegen Bürgergeld/Sozialhilfe. Die Probleme liegen woanders, aber die Betriebe finden landesweit kaum Nachwuchs und die vom Jobcenter Geschickten wollen und können oft nicht. Das schürt viel Hass, weil die Steuerzahler auch für diejenigen zahlen müssen, die arbeiten könnten, aber in seltenen Fällen nicht wollen. Dann zu pauschalisieren, wie bei so vielen Dingen ist leicht. Die Missbrauchsfälle von Sozialhilfe werden zusätzlich übermäßig in den Medien dargestellt, als wäre die Ausnahme die Regel. Gegen diese Einzelfälle wird aber auch nicht mit Härte vorgegangen. Ich gebe der SPD und Co. deshalb eine Mitschuld.

Der Unwille, hart und medienwirksam gegen die Minderheit von Bürgergeld-Missbrauchsfällen vorzugehen, ist vermutlich in Arbeitsstunden und Gerichtsprozesskosten um ein vielfaches teurer und unwirtschaftlicher, als die Fälle einfach zu ignorieren und auszuzahlen. Ist aber notwendig um die Unterstützung und Akzeptanz für das Sozialsystem als Ganzes aufrecht zu erhalten.